Was ist Arthrose. Behandlungsmöglichkeiten der Arthrose am Knie. Arthroskopie am Knie
Arthroskopie des Kniegelenkes
Die Arthroskopie ist ein für den Patienten schonendes Verfahren, Veränderungen in einem Gelenk, die durch Verletzungen oder Verschleiß/Alterung verursacht wurden, zu erkennen und zu therapieren, ohne dass eine Eröffnung des Gelenkes über einen größeren Schnitt erfolgen muss.
Arthroskopisch können folgende Eingriffe am Kniegelenk durchgeführt werden:
Entfernung freier Gelenkkörper, das sind zum Beispiel Knorpel- oder Meniskusstückchen, die im Gelenk frei herumschwimmen und durch Einklemmung Schmerzen, Bewegungs-einschränkungen und/oder Schwellungen verursachen können.
Diagnostik und Entfernung von Veränderungen der Gelenkinnenhaut, wie zum Beispiel Vernarbungen, umschriebene Entzündungen oder Geschwulste, die die Kniegelenkmechanik stören.
Bei Verletzungen oder Rissen eines Meniskus seine Naht oder, wenn diese nicht möglich ist die teilweise Entfernung.
Bei umschriebenen Knorpelschäden, wie Ablösungen von Knorpelteilen oder Defekten der Knorpeloberfläche, Glättung von Unebenheiten und Knochenvorsprüngen, soweit sie die Funktion des Kniegelenkes einschränken oder Beschwerden verursachen.
Bei umschriebenen Defekten der Knorpeloberfläche können abhängig von der Größe der Defekte knorpelstimulierende Verfahren, wie zum Beispiel das „Chondro-pick“, die so genannte Abrasionchondroplastik oder Knorpeltransplantationen zur vorübergehenden Beschwerdefreiheit führen.
Bei Fortschreitenden der durch Abnutzung und Verschleiß verursachten Gelenk-schädigungen und bei persistierenden Beschwerden stößt das arthroskopische Vorgehen an seine Grenzen. Hier kann in der Regel nur durch Ersatz der zerstörten Gleit- und Oberflächen des Gelenkes das heißt eine Endoprothese eine befriedigende Funktion und Schmerzfreiheit erzielt werden.
Arthrose ist eine chronische häufig schmerzhafte Gelenkveränderung, die letztendlich unterschiedlich schnell
zum Verlust der Gelenkfunktion führt. Verschiedene Faktoren wie Übergewicht, Stoffwechselerkrankungen wie
Gicht und/oder Diabetes, Rauchen und Verletzungen eines Gelenkes begünstigen Auftreten und Fortschreiten der
Erkrankung.
Am Kniegelenk kann es dabei zu Defekten und Rissen im Meniskus kommen, die Knorpelschicht des Gelenkes wird
abgerieben und dünner, es bilden sich Defekte in den Gelenkflächen und es kann bei Ablösungen von
Knorpelteilen zu so genannten freien Gelenkkörpern mit schmerzhafter Einklemmung kommen. Kommt es zum
Verlust des Knorpelüberzuges, liegt der darunterliegende Knochen frei und Knochenflächen können bei Bewegung
und Belastung des Gelenkes aufeinander reiben, wobei stärkste Schmerzen entstehen können. Darüber hinaus
kommt es oft zur Änderung der Gelenkstellung und -form, am Knie zum Beispiel zum "X- oder O-Bein"
mit Erkrankungen des Kapsel -und Bandapparates.
Behandlung der ausgeprägten Arthrose am Kniegelenk (Gonarthrose)
In Abhängigkeit von Ausprägung und Schmerzen der Arthrose stehen grundsätzlich für alle Gelenke 2 Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.
Zunächst sollten konservative Maßnahmen wie medikamentöse Schmerztherapie und Gewichts- reduktion bei
Übergewicht im Vordergrund stehen. Am Kniegelenk und an den Fußgelenken kann die Korrektur eventueller
Gelenkfehlstellung durch schuhtechnische Maßnahmen und Einlagenversorgung eine deutliche Reduktion der
Schmerzen bringen. Das Einbringen von schmerzstillenden, entzündungshemmenden und abschwellenden Substanzen
wie Cortisonpräparate, pflanzliche Präparaten oder Hyaluronsäure führt in vielen Fällen zu einer
unterschiedlich andauernden, aber oft drastischen Reduktion der Schmerzen und Verbesserung der
Gelenkfunktion.
Die Hyaluronsäure, eine Substanz, die in verschiedenen Organen nachweisbar ist und dort wichtige Aufgaben
erfüllt, ist als Bestandteil der Gelenkflüssigkeit wesentlich für die ungestörte Funktion eines Gelenkes
verantwortlich. Sie schützt durch ihre Viskosität (Zähflüssigkeit) den Knorpel vor Abrieb, fängt
Stoßbelastungen auf und sorgt für die Ernährung des Knorpels durch Nährstoffe. Bei Verschleißerscheinungen
des Gelenkknorpels ist die Gelenkflüssigkeit allerdings durch seine Zerfallsprodukte verunreinigt, es kommt
zur schmerzhaften Anschwellung, zu Reizzuständen und Entzündungen. In diesen Fällen sorgt die Injektion von
Hyaluronsäure direkt in das Gelenk (nach Punktion des schmerzhaften Gelenkergusses) durch Minderung des
Knorpelabriebs, die Reduktion der entzündungsfördernden Abbauprodukte und die verbesserte Gleitfähigkeit der
korrespondierenden Gelenkflächen für die Linderung der Beschwerden. So können gerade bei beginnenden, aber
schmerzhaften arthrotischen Veränderungen der Gelenke Schmerzen gelindert und das Fortschreiten der
Erkrankung verzögert werden. Allerdings müssen mechanische Hindernisse wie umschriebene Knorpelablösungen,
freie Gelenkkörper oder eingeklemmte Meniskusanteile zuvor ausgeschlossen oder im Rahmen einer Arthroskopie
behandelt worden sein.
Die Therapie mit Hyaluronsäure ist eine vergleichsweise nebenwirkungsarme Therapie der
Arthrose und wird sowohl bei großen Gelenken: Knie, Ellenbogen-, Sprung- und Schultergelenk sowie bei
Gelenken der Hand und der Facettengelenke angewendet. Sie wird von den gesetzlichen Krankenkassen zurzeit
nicht übernommen. Ihre Nützlichkeit ist allerdings in zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten insbesondere
in der Sportmedizin gut dokumentiert. Daneben sollten die Risikofaktoren einer Arthrose wie
Bewegungsmangel, Übergewicht, angeborene oder erworbene Fehlstellungen berücksichtigt und -soweit möglich-
therapiert werden.
Führen die obengenannten Maßnahmen nicht zum gewünschten Ziel können die oben genannten arthroskopischen
Eingriffe, insbesondere bei akut aufgetretenen Beschwerden zusammen mit konservativem Vorgehen Linderung
bringen.
Ist die Zerstörung der Gelenkflächen weiter fortgeschritten und leiden die Patienten immer wieder unter
starken Schmerzen und der Einschränkung ihrer Mobilität sollte ein künstliches Gelenk, also
die endoprothetischen Versorgung des betroffenen Gelenks erwogen werden.
Am Kniegelenk werden dabei die zerstörten Gleit -und Oberflächen des natürlichen Gelenkes ersetzt. Eine solche Prothese besteht hier in der Regel aus 3 oder 4 Teilen: Einer Oberschenkelkomponente, einem Meniskuseinsatz, einer Schienbeinkomponente und eventuell einem Patellaersatz.
Die verwendeten Materialien sind meist Kobalt-Chrom-Molybdän oder Titan-Legierungen sowie Polyethylen ein speziell für die Endoprothetik entwickelter Kunststoff.
Die Befestigung einer Endoprothese geschieht entweder mit Knochenzement, einem schnellhärtendem Kunststoff, mit dem Oberschenkel- und Schienbeinkomponente fixiert werden (zementierte Endoprothese). Oder die Prothesenkomponenten ermöglichen durch die spezielle Beschaffenheit ihrer Oberflächen das Einwachsen des Knochens in die Prothese und damit für ihre feste, dauerhafte Verankerung im Knochen (zementfreie Endoprothese).
Für das Kniegelenk stehen die Teilprothese und die Totalprothese zur Verfügung.
Eine Teil- oder unicondyläre Schlittenprothese kommt infrage, wenn nur der mediale (zur
Mitte hin gelegene) Anteil des Kniegelenkes ersetzt werden muss. Im Vergleich zur Implantation einer
Vollprothese bleibt der gesunde Teil des Gelenkes erhalten und weniger Knochensubstanz muss bei dem Eingriff
entfernt werden. Das Gelenk muss dabei weniger weit eröffnet werden. Das führt daher zu geringeren
postoperativen Schmerzen und einer rascheren Wiederherstellung der Gelenkfunktion nach der Operation.
Für die Implantation einer solchen Teilprothese kommen allerdings nur Patienten infrage, bei denen über die
oben genannten Gelenksschädigungen hinaus keine weiteren Veränderungen am Kapsel-Bandapparat oder
ausgeprägte Fehlstellungen vorliegen.
Teilprothese, auch unicondyläre Prothese genannt.
Wenn die Knorpelschädigungen ausschließlich an der Kniescheibe und ihrer korrespondierenden Gleitfläche an der Oberschenkelrolle auftreten, kann der Patient mit der Implantation einer Teilprothese des femoro - patellaren Gleitlagers die beschwerdefreie Funktion des Gelenkes wiedergewinnen.
Totalprothesen oder bicondyläre Knieprothesen kommen zur Anwendung, wenn die Arthroseschäden in allen Gelenkabschnitten und am Bandapparat nachweisbar sind. Dabei wird, falls erforderlich, auch die Rückseite der Kniescheibe durch ein Implantat aus Polyethylen ersetzt. Mit solchen Prothesen lassen sich Instabilitäten durch Bänder-schwäche und bis zu einem gewissen Grad auch Achsenabweichungen und Fehl-stellungen korrigieren.
Totalprothese oder bicondyläre Prothese des Kniegelenkes.
Die erfolgreiche Implantation einer Endoprothese stoppt den weiteren Verschleiß des Gelenkes, verschafft Schmerzlinderung oder Schmerzfreiheit und verbessert die Funktion des Gelenkes. In die Patienten verbessern ihrer Mobilität und gewinnen damit ihre ursprüngliche Lebensqualität wieder.
Thomas Wegener
Praxis Dr. Ewers
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